Ruanda Fahrt 2023

Die Partnerschaft zwischen dem LG und der Groupe scolaire de Mukondo in Ruanda existiert seit 2014. Bisher gab es 3 Reisen von und nach Ruanda, 2015, 2017 und 2019. Nach einer langen und beschwerlichen Zeit in der Pandemie ist es endlich wieder so weit. Am Mittwoch, dem 20.09.2023 wird eine Delegation von Frankfurt aus nach Istanbul und von dort weiter nach Kigali fliegen. Wir sind 14 Schüler und drei Lehrkräfte, darunter Frau Diep, unsere Schulleiterin Frau Hanisch und der verantwortliche Initiator und Leiter der Schulpartnerschaft, Herr Hammann. Die letzten Tage haben wir vor allem mit dem Packen von Koffern mit Materialien und Spenden für unsere Partnerschule verbracht. Damit wollen wir unsere Partnerschule und die Kinder vor Ort unterstützen!

 

Blog 2023

Ruanda Fahrt 2023

Tag 1

Nach unserem fast reibungslosen Hinflug nach Ruanda und einer sehr kurzen Nacht geht es los mit unserem Abenteuer! Zusammen mit unserem erfahrenen Guide Dominic, Emmanuel und Jean Baptiste von unserer Partnerschule und unserem Busfahrer Philbert tauchten wir in den lebhaften Verkehr von Kigali ein. Unser erster Stopp war eine Wechselstube, in der wir ungewohnterweise unser Bargeld in Rwanda Francs umtauschten. Nach einen kleinen Spaziergang durch die verkehrsberuhigte Zone fuhren wir zum Partnerschaftsbüro Rheinland-Pfalz. Dort wurden wir herzlich von Sandrine, Hannah, Fidele und ihrem Team begrüßt. In einer gemeinsamen Gesprächsrunde bekamen wir interessante Informationen über den Aufbau und die Arbeit des Partnerschaftsbüros. Zusammen tauschten wir uns über die Zukunft der Partnerschaft mit Ruanda aus und bedankten uns am Ende mit Geschenken aus Deutschland für die Unterstützung bei der Planung unserer Reise. Nach einer abwechslungsreichen Stadtrundfahrt erreichten wir das „Genocide Memorial“. Die Gedenkstätte erinnert an den Völkermord in Ruanda vor 29 Jahren. Hier erfuhren wir, wie es zu diesem unglaublichen Ereignis kam, waren sehr ergriffen und legten gemeinsam mit unseren ruandischen Freunden Blumen und einen Erinnerungskranz nieder. Etwas später lernten wir die weibliche U-17 Nationalmannschaft aus Ghana kennen, was uns etwas auf andere Gedanken brachte. Beim Abendessen überreichte Rwanda-Teamchef Ingo Hammann Maike, Anna und Lucas sowie Emmanuel und Jean Baptiste unter tosendem Applaus ihr Teamoutfit. Im Anschluss ließen wir den Abend bei Uno-Spielen ausklingen, während andere spontan an einer Hochzeitsfeier teilnahmen.

Ruanda Fahrt 2023

Tag 2

In unseren zweiten Tag starteten wir, indem wir den riesigen Kimironko Markt in Kigali besuchten. Wer wollte konnte sich Stoffe und Designs aussuchen, die dann von einer Schneiderin hier maßgeschneidert umgesetzt werden. Die fertigen Kleidungsstücke werden wir uns an unserem letzten Tag in Kigali abholen.Der Markt an sich war sehr eng, laut und kunterbunt. Stände waren nah aneinander gedrängt, und man konnte alles von Kleidung über Souveniers bis hin zu Lebensmitteln kaufen. Sobald man stehen geblieben ist, wurde man direkt von mindestens zwei Verkäufern angesprochen, die ihre Waren verkaufen wollen. Diese waren aber trotzdem höflich und akzeptierten, wenn man nichts kaufen wollte. Aufgrund der Reizüberflutung waren wir froh, wieder im Bus zu sitzen, nachdem wir unser Essen für die Fahrt zum Akagera Park eingekauft hatten.Kurz danach war die Freude groß, da wir auf die Delegation unserer Partnerschule trafen. Obwohl man sich noch nie gesehen hatte, umarmten sich alle herzlich und die ersten Gespräche begannen. Diese wurden auf der Fahrt zum Akagera Park fortgesetzt, da wir in gemischten Bussen weiterfuhren. Das hat zu einer sehr unterhaltsamen Busfahrt geführt, auf der wir erstmals die Gelegenheit hatten, unsere Partnerschülerinnen und-schüler persönlich kennenzulernen.Als wir dann endlich an unserem Campingplatz im Akagera Park ankamen, war es schon dunkel. Wir haben uns in Teams aufgeteilt, die Lagerfeuer gemacht, Zelte aufgebaut haben und Abendessen vorbereitet haben. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Den Abend haben wir dann alle gemeinsam am Lagerfeuer verbracht. Es war eine sehr freundschaftliche und positive Atmosphäre. Manche haben zu ruandanischen und deutschen Liedern gesungen und getanzt. Andere saßen gemütlich am Lagerfeuer und waren in Konversationen über allesMögliche vertieft. Wieder andere haben ihr Kamera Equipment ausgepackt, und den wunderschönen Sternenhimmel fotografiert. Irgendwann ging es dann ins Bett, da am nächsten Tag die Safari Tour im Akagera Park anstand.

Stoffe auf dem Kimironko Markt in Kigali
Snacks auf dem Weg zum Akagera Park
Wunderschöne Atmosphäre im Akagera Park

Ruanda Fahrt 2023

Tag 3

Unser dritter Tag begann für alle um 5 Uhr früh, denn es stand die mit Spannung erwartete Safari im Akagera Park an. Wir haben unsere Sachen gepackt, die Zelte abgebaut und sind dann zusammen mit unseren ruandischen Freunden vom Camp “Muyumbu” mit dem Bus zur Rezeption des Parks gefahren. Dort teilten wir uns auf sieben gemischte Jeeps auf und schon konnte es losgehen. Es heißt, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und wir glauben, das trifft bei unserer Safari besonders zu:Auf der insgesamt siebenstündigen Safari warteten wir zunächst vergeblich auf die Tiere… Doch dann ging es Schlag auf Schlag! Den Anfang machte zunächst ein Seeadler, dann folgten Impalas, Antilopen und mehrere Pavianfamilien. Plötzlich stand ein riesiger Elefant vor uns! Wie aus dem Nichts erlebten wir vier von den “Big 5”: Büffel, Elefanten, Löwen und sogar neben uns herlaufende weiße Nashörner. Wunderschöne Giraffen, Nilpferde und lustige Warzenschweine säumten ebenfalls unseren Weg. Der heutige Tag war ein fantastisches, einmaliges Erlebnis: In dem Jeep zu stehen und den Fahrtwind in den Haaren zu spüren, während man Ausschau nach Tieren hält, war für alle von uns eine unglaubliche Erfahrung.

Ruanda Fahrt 2023

Tag 4

Unser vierter Tag war vergleichsweise ruhig, wofür wir aber alle nach den spannenden Eindrücken der letzten Tage sehr dankbar waren. Durch all die neuen Erfahrungen hat es echt gut getan, mal abschalten zu können. Zunächst sind wir von Kigali nach Gisenyi gefahren, was ungefähr 3,5 Stunden dauert. Unterwegs beobachteten wir unzählige Menschen, die unglaubliche Dinge auf dem Kopf oder dem Fahrrad transportierten. In Gisenyi angekommen, trafen wir auf das gesamte Kollegium der GS Mukondo. Beim gemeinsamen Mittagessen lernten wir uns gegenseitig kennen. Nachdem Emmanuel Dusabimana und Frau Hanisch ihre Begrüßungsrede gehalten hatten, blickte Herr Hammann oder besser Mr. Partnsership, wie er liebevoll in Ruanda genannt wird, in seiner Rede auf die Genese und die Zukunft der Partnerschaft zurück. In der entspannten und familiären Atmosphäre konnte man gut mit den Lehrern ins Gespräch kommen. Wir alle waren dankbar für die Gelegenheit, unsere neuen Freunde nach ihrem Leben, ihrer Arbeit und dem Schulsystem in Ruanda auszufragen. Sie wiederum interessierten sich für unsere bisherige Reise und die Unterschiede zwischen den Schulsystemen.Nach dem Essen gab es noch eine Überraschung: Herr Hammann hat für jeden Lehrer und alle Mitglieder des Team Ruanda 2023 Partnerschafts-Tshirts besorgt! Hiermit wurden nicht nur die Ruandaner überrascht, sondern auch wir haben nicht damit gerechnet, was die Freude natürlich nochmal verdoppelt hat.Die Verabschiedung war herzlich und voller Vorfreude auf die nächsten Tage.Den Tag haben wir dann ganz entspannt ausklingen lassen. Außerdem ging es nach diesem sehr entspannten Tag verhältnismäßig früh ins Bett: der Wecker für den nächsten Tag war auf 04:30 gestellt, da ein großer Außflug in den Virunga-Nationalpark anstand!

Gruppenbild mit den neuen Tshirts

Ruanda Fahrt 2023

Tag 5

Unser 5. Tag sollte der bisher anstrengendste, aber auch einer der besten werden: es stand ein Hike zu der Spitze des Mount Bisoke Vulkan an. Um 4.30 Uhr klingelte der Wecker, um 5 Uhr war Abfahrt. Von unserem Hotel haben wir Lunch Pakete bekommen. Auf der Fahrt waren alle noch ziemlich müde, doch das verging bald: schon von weitem bot der Vulkan einen fast magischen Anblick. Er ist mit dichtem Dschungel bedeckt und die Spitze war in pinselstrichen gleichenden Wolken gehüllt. Vom Basislager aus wurden wir nach einiger Zeit mit Jeeps in Richtung Vulkan gefahren. An einem kleinen Parkplatz am Fuß des Berges trafen wir auf unsere Guides, wurden mit Wanderstöcken ausgestattet und bekamen eine kurze Einführung. Erst war die Landschaft noch recht flach und karg, da das Land von lokalen Farmern bewirtschaftet wird. Doch das änderte sich schnell, denn die Landschaft war sehr abwechslungsreich und wunderschön. Sobald man den dichten Regenwald betrat, musste man sich voll und ganz darauf konzentrieren, wo man hintritt. Hat man nicht aufgepasst, ist man in zentimeterhohem Schlamm eingesunken und man musste um Blätter, Wurzeln und Steinen manövrieren oder Dschungelpflanzen zu Hilfe nehmen. Doch die Guides und manchmal auch die Soldaten, die mit uns mitgelaufen sind, um uns vor Büffeln zu beschützen, konnten uns gut helfen. Irgendwann wurde die Luft merklich kälter und dünner. Es war wunderschön, aber irgendwie auch surreal, dem Nebel zuzuschauen, wie er durch den dichten Dschungel gezogen ist. Nach dreieinhalb langen und anstrengenden Stunden, bei denen es steil bergauf ging, war es endlich geschafft! Jeder, der oben ankam wurde umarmt und die Freude und der Stolz waren spürbar. Extrem lustig war die Ankunft von Herrn Hamnann, denn wir stellten uns im Spalier auf und feuerten ihn an, sodass er die letzten Meter sprintete, bevor er unter großem Jubel erst zusammenbrach, sich dann aber im “Instagram-Interview ” bei seinem Guide bedankte und diesen glücklich umarmte. Oben angekommen konnten wir einen wunderschönen Vulkan See bewundern. Wir waren alle erschöpft, aber glücklich und zufrieden. Nach etwa einer halben Stunde begann der Abstieg. Dieser war wieder echt anstrengend und anspruchsvoll, doch das hat sehr bald niemanden mehr interessiert… Als wir schon fast ganz unten waren passierte das Unglaubliche, esraschelteim Gebüsch: Gorillas! Auf einmal wurden die Guides langsamer und nur wenige Meter vor uns saß ein Gorilla auf dem Pfad. Etwas weiter entfernt war im Gebüsch ein Silberrücken zu sehen. Wir waren alle vollkommen überrascht und genossen die wunderbare Atmosphäre.0 Unsere Guides, die ebenso überrascht wirkten, schlugen nach kurzer Zeit einen Umweg ein, um die Gorillas nicht zu stören. Später stellte sich heraus, dass die Wahrscheinlichkeit nur beim Wandern Gorillas zu sehen astronomisch klein ist. Dafür liegen die Preise für die “echte” Gorillatour mit 1500 Dollar pro Person astronomisch hoch! Am Ende des Tages waren alle sehr erschöpft, aber überglücklich und megastolz.

Schon von weitem hatten wir eine gute Aussicht
Bald wurde es sehr nebelig
Endlich geschaft!
Die Sensation auf dem Weg nach unten: Gorillas!

Ruanda Fahrt 2023

Tag 6

Unseren ersten Stopp heute machten wir beim District-Manager und Bürgermeister von Gisenyi. Die Projekte, die unsere Schule in den letzten Jahren unterstützt und organisiert hat, wurden von allen Seiten gelobt. Wir haben nun auch mal Lob und Anerkennung von höherer Position erhalten, ein guter Beweis, dass unsere Unterstützung wirklich angenommen wird. Man fühlte sich weniger als Tourist, sondern viel mehr als Freunde willkommen.Dass wir als Freunde verstanden werden, konnten wir kurze Zeit später nochmal auf ganz andere und viel persönlichere Weise erfahren. Die Begrüßung durch die Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule war von einer Herzlichkeit geprägt, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben. Unter Gesang und aufgeregten Rufen sammelten wir uns auf dem Basketball Feld, umgeben von vielen kleinen Gebäuden, den Klassenzimmern der Schule. Wir waren gerührt von den hunderten freundlichen Gesichtern, die uns entgegenlächelten. Es folgten zwei Stunden geprägt von einheimischen Tänzen, Gesängen, und Trommelrhythmen. Die kurzen Begrüßungsreden und Gebete zwischendurch rundeten die gesamte Willkommensfeier ab. Ganz unverhofft wurden wir währenddessen auf den Platz gezogen, und zum Tanz überredet. Immer wieder bildeten viele Leute Kreise, bei denen alle Händehaltend ihre eigenen Bewegungen machten. Die Modern-Dance-Group hat alles gegeben uns „einfache“ Schritte beizubringen. Nach einer erneuten Trommel Einlage wurden erneut einige von uns gebeten auch einige Rhythmen zu probieren – wurden aber von dem kleinen Knirps beeindruckt, der sein unglaubliches Rhythmus Gefühl bewies. Frei im Mittelpunkt vor hunderten Leuten zu tanzen, war für einige von uns eine echte Herausforderung, es könnte ja peinlich werden. Vor lauter Spaß vergaßen wir aber alle Sorgen, und tanzten mit den jungen Ruandern.Nachdem die Schulleiter Emmanuel und Frau Hanisch zu den Schülerinnen und Schülern gesprochen hatten, war Herr Hammann an der Reihe und moderierte die Geschenkübergabe. Wir brachten unter riesigem Applaus unter anderem 15 Laptops auf die Bühne! Zudem hatte Herr Hammann zahlreiche Trikots, Sportmaterialien, darunter Fuß-, Hand-, Volley- und Basketbälle. Diese wurden direkt ausprobiert und wir hatten viel Spaß. Ein emotionaler Höhepunkt war die Übergabe von Schuluniformen und Schulmaterialien für bedürftige Schülerinnen und Schüler. Glücklich und euphorisiert traten wir den Heimweg an. Abends wurde uns freigestellt, wo wir essen. Einige setzten sich an das Ufer des Lac Kivu und machten Nachtaufnahmen, andere spazierten durch die mit Leuchtreklamen bunt beleuchtete Stadt und wieder andere suchten sich ein gemütliches Lokal.

Trommeln bei der Willkommensfeier
Glücklich

Ruanda Fahrt 2023

Tag 7

In den vergangenen Tagen unserer Reise hatten wir das Glück, Löwen im Akagera Park zu beobachten sowie gegen alle Erwartungen Gorillas auf der Vulkan Wanderung zu sehen. All diese unglaublichen Ereignisse wurden jedoch in den Schatten gestellt von den unglaublichen Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Vor allem der siebte Tag unseres Aufenthalts ist geprägt durch verbindende Gespräche und gemeinsame Ereignisse mit Schülern und Lehrern unserer Partnerschule. Nach der überwältigenden Willkommensfeier am vorherigen Tag, bietet der heutige Aufenthalt an der Schule die Möglichkeit, die zahlreichen Eindrücke in Ruhe wahrzunehmen und mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt zu treten.

In einer Schulführung zeigte uns Schulleiter Emmanuel das Schulgelände und die Gebäude. Ein Highlight der Führung war es, die komplett neu erbaute Küche zu sehen, welche durch das Engagement des „Team Ruanda 2017“ entstand und die modernste Küche weit und breit ist. Drei riesige Kochtöpfe, welche jeweils 400 Liter fassen, stehen im Hauptraum der Küche, ihr Inhalt bietet den über 1600 Schülern und 40 Lehrern der Schule Mittagessen. Angeschlossen sind eine kleine Speisekammer sowie ein Raum für alle Schüsseln. Die alte Küche verfügte über einen halb so großen Topf und entsprach etwa der Größe der kleinen Vorratskammer. Daher berührte es unseren Team Chef Ingo Hammann, der die Finanzierung der über 30 000 Euro teuren Küche ermöglichte sowie Maike, Anna und Lukas besonders, ihr Projekt mit eigenen Augen zu sehen.

In der Mittagspause folgte dann ein beeindruckende Begegnung der beiden Schulen in einem legendären Basketballspiel. Welches Basketballteam wird sich die interkontinentale Meisterschaft sichern? Die Stimmung war überragend: Über 1000 ruandische Kinder jubelten, als beide Teams stolz ihre Nationalhymnen sangen. Diese stadionähnliche Atmosphäre fesselte jeden. Das Spiel wogte hin und her und als Tobias seinen legendären Dreipunktewurf landete, jubelten nicht nur die Grünstadter, sondern auch jeder Ruander. Gleichzeitig wurde es auch neben dem Spielfeld herzerwärmend, als die ruandischen Kinder die Haare unserer deutschen Auswechselspielerinnen flochten und mit Begeisterung deren Frisuren bewunderten. Am Ende siegte zwar das LG-Team um unseren Mannschaftsführer Herr Hammann, der sich auch über einige erfolgreiche Körbe freute, aber Gewinner waren an diesem Tag wirklich alle!

Nach der – aufgrund des Spiels – extrem langen Mittagspause besuchten wir wieder die Klassen, wo wir mit vielen ins Gespräch kamen. Es war interessant ihr Bildungssystem, wie auch ihren Stolz auf ihre Schule kennenzulernen. Ein paar von uns kümmerten sich um die früher gespendeten Laptops und brachten sie wieder auf Vordermann (Den IT-Lehrern wurde z.B. die Funktionsweise eines Computers erklärt, woraufhin einige von uns als Tech-Support dienten), wohingegen andere das Gespräch in den Klassen suchten, sich mit Lehrern unterhielten und manchmal sogar Vorträge aus dem Stehgreif über Deutschland hielten. Ihre Begeisterung für Sport wurde insbesondere an diesem Tag ersichtlich.

Am Abend besuchten wir den Schulleiter Emmanuel, der uns alle zu sich nach Hause einlud. Seine Frau zauberte wundervolle Gerichte, die wir so bisher noch nie gesehen hatten. Das Wohnzimmer wurde kurzerhand zum Gruppenraum umfunktioniert. Hier saßen alle dicht an dicht und es herrschte eine sehr lockere und entspannte Atmosphäre. Hier lernten wir den Rest der Familien, Freunde und Nachbarn kennen – alle begrüßten uns sehr freundlich und wir unterhielten uns sehr lange über alle möglichen Themen. Wir verbrachten dort den Rest des Abends, bis wir schlussendlich alle müde ins Bett fielen.

Ruanda Fahrt 2023

Tag 8

Wieder einmal fahren wir morgens den altbekannten Weg zur Partnerschule und freuen uns auf so viele bekannte Gesichter.Malarone nicht vergessen beim Frühstück :)In der Schule sind wir von Klassenraum zu Klassenraum gelaufen und haben dem Unterricht zugeschaut. Im Mathe-Unterricht bekamen die kleinen Schüler, so um die 10 Jahre alt, Rechenaufgaben an die Tafel geschrieben. Es war wirklich überraschend zu sehen, wie sehr jedes einzelne Kind sich beteiligte und unbedingt jenes sein wollte, welches nach vorne gehen durfte und die Aufgabe, bei ihnen hieß diese „question”, lösen konnte.Der Unterricht wurde auf Englisch geführt.Natürlich redeten die Kinder auch Kinyarwanda, doch die Lehrerin sprach weiterhin Englisch.Wir saßen mitten in den Reihen. Die 4 Schüler um einen herum haben sich immer am meisten gefreut und einen mit großen freundlichen Augen angestrahlt. Der Unterricht war so bewegt und aktiv, dass man am liebsten selbst laut rufen und sich melden wollte. Man wollte sich gar nicht von einer Klasse trennen, wenn man erst einmal im Unterricht dabei war.Doch es kam zu noch einem großen Ereignis.Uns wurde die Möglichkeit gegeben, Familien der Kinder unserer Partnerschule Zuhause zu besuchen! Wir besuchten die Häuser in Gruppen von 2-3 Leuten.Uns wurden die Räume gezeigt und was wofür genau benutzt wird. Es war eigentlich keine Überraschung, dass diese Menschen viel weniger besitzen als wir, doch hat es dennoch etwas schockiert, in welchen Verhältnissen die Familien zum Beispiel Essen zubereiten mussten. Was wir für uns mitgenommen haben, sind also viel genauere Vorstellungen vom Alltag unserer Partner. Diese Eindrücke und der her Lebensumstände bewegen uns immer noch sehr. Aber auch die Offenheit und Freundlichkeit, mit der jeder einzelne von uns empfangen wurde, hinterließ starke Eindrücke.Zu Ende der Besuche bei den Familien freuten wir uns sehr, unsere Gastgeschenke übergeben zu dürfen. Dazu gehörten Hygieneartikel wie Duschgel und auch leckere Süßigkeiten wie Gummibärchen. Sie sollten wissen, dass wir ihre Einladung, wie auch die Partnerschaft insgesamt, sehr zu schätzen wissen! Als wir uns wieder alle in der Schule trafen, fing es schlagartig an zu regen. Herr Hammann konnte sich mit seiner Gruppe gerade noch so vor den gewaltigen Regenschauern Afrikas in einem Schulraum verstecken. Andere hatten weniger Glück. Eine Gruppe musste fast eine Stunde bei diesen Wetterverhältnissen durchhalten und den gesamten Berg, auf dem die Schule liegt, neu besteigen. Schlussendlich schafften es auch die Letzten, sich in “Sicherheit” zu bringen und der Tag neigte sich dem Ende zu.Am Beispiel der ehemaligen Schülersprecherin Epiphanie, die 2019 bei uns in Grünstadt zu Besuch war, erläuterte uns Herr Hammann, dass man mit Willen, guten Leistungen und (unserer) Unterstützung – trotz ärmlicher Verhältnisse – etwas erreichen kann. Sie studiert mittlerweile in Kigali , obwohl ihr Elternhaus bis heute weder Wasser noch Strom besitzt Wir fuhren mit dem Bus wieder zurück in unser Hotel. Die Kinder rannten uns noch eine lange Strecke lachend und winkend hinterher.Zum Glück würden wir uns am nächsten Tag schon wieder sehen!Doch noch war der Tag nicht vorbei, denn wir alle waren bei Emmanuel, dem Schulleiter unserer Partnerschule , zum Abendessen eingeladen. So konnten wir seine Frau Mary sowie weitere Familienmitglieder und Freunde von ihm kennenlernen. Zu Essen bekamen wir unter anderem Fleisch, leckeren Reis und Nudeln und saßen alle mit guter Stimmung beisammen. Wir hatten einen lustigen Abend mit tollen Gesprächen und fühlten uns willkommen. Die Zeit verging wie im Flug. Es war nicht, als hätte man sich erst vor kurzem kennengelernt. Spätestens jetzt verstanden wir den Unterschied zwischen einer Urlaubsreise als Touristen und einer Begegnungsreise zu Freunden, was uns Herr Hammann bereits in unseren Vorbereitungsworkshops erläutert hatte. Es war wirklich besonders, dass wir viele Familien an einem Tag besuchen durften!

Ruanda Fahrt 2023

Tag 9

Am Freitag hatte unsere Gruppe einen ihrer emotionalen Höhepunkte der Reise, der Abschied von unserer Partnerschule Groupe Scolaire de Mukondo. Mit gemischten Gefühlen machten wir uns auf den Weg, um unsere neuen Freunde ein letztes Mal auf dieser Reise zu besuchen. Doch der Vormittag bot nicht viele Möglichkeiten, um an den Abschied zu denken, da wir alle Hände voll zu tun hatten. Während unser Technik–Team sich weiter um die mitgebrachten Computer gekümmert hat, boten wir außerdem zwei Workshops für unsere Partner an. Arvika organisierte mit einem Teil der Gruppe einen Erste-Hilfe-Kurs, um es zu ermöglichen, dass Schüler sich untereinander bei leichteren Verletzungen schnell helfen können. Aber auch Reanimation und das Transportieren von verletzten Personen in schwierigem Terrain wurde dort beigebracht.
Außerdem stellte eine weitere Gruppe einigen Lehrerinnen an der Schule die Menstruationstasse vor. Ziel war es dabei, nicht nur die Funktion und richtige Verwendung zu erklären, sondern auch allgemeine Vor- und jedoch auch Nachteile zu erläutern und damit eine Offenheit für neue Lösungen zu schaffen. Wir waren sehr gerührt und überrascht von der Offenheit und dem Mut der Lehrkräfte, die im Endeffekt alle die Menstruationstasse ausprobieren wollten.
Während die beiden Workshops ein voller Erfolg waren, mussten wir zur gleichen Zeit allerdings eine sportliche Schlappe einstecken. Unserem Volleyball–Team gelang es nicht die gegnerische Mannschaft aus Partnerschülern zu besiegen. Zwar startete die TeamRuanda2023– Auswahl gut ins Spiel und entschied den ersten Satz auch für sich, doch unterlag dann doch im zweiten und dritten Satz knapp und verlor somit die Gesamtwertung.
Nach dem Spiel stand dann ein weiteres Highlight des Tages auf dem Programm.
Endlich durften wir unseren Freunden viele weitere Spenden in Form von Basketbällen, Fußbällen, Volleybällen und Handbällen überreichen. Außerdem stellten wir ihnen einige neue ihnen unbekannte Ballspiele vor und Herr Hammann moderierte die Einführung der Regeln. Besonders lustig war dabei unsere Footballperformance! Aber auch Boule und Netball wurden von den Gastgebern begeistert aufgenommen. Somit entdeckten unsere Freunde einige neue Sportarten, die sie laut Emmanuel zukünftig trainieren wollen.
Allerdings war dies noch lange nicht der Höhepunkt: Damit wir uns auch langfristig an ihre Gastfreundschaft erinnern, bekam jedes Teammitglied unter tosendem Applaus ein elbstgemachtes personalisiertes Armband und jedes Mädchen zusätzlich einen Haarreif. Außerdem wurden Geschenke an Frau Diehl, die ehemalige Schulleiterin des LGs, welche die Partnerschaft wohlwollend unterstützte und an Frau Harnisch, die amtierende Schulleiterin, überreicht.
Mit vielen, sehr emotionalen Erinnerungen an die gemeinsamen Tage und unter Begleitung von vielen Partnerschülern, musste dann das Team Ruanda 2023 allerdings den Rückweg zur Unterkunft antreten. Jeder mit seiner eigenen, persönlichen Erinnerung, welche diesen Besuch auf lange Zeit unvergesslich machen sollte.
Abends luden wir Jean Baptiste und Emmanuel, den Schulleiter der G.S. Mukondo und deren Familien in einem Restaurant namens la Corniche ein, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. In seiner Ansprache von Herrn Hammann betonte er, dass er sich sehr darüber freut, dass nicht nur er eine Familie in Ruanda hat, sondern auch wir nun ein Teil der Großfamilie sind.
Jeder aus unserer Gruppe hat sich in unserem Ruanda-Aufenthalt verändert. Wir sind dankbar für die Chance, die wir ergreifen durften und für die unfassbare Gastfreundschaft unserer neuen Familie.

Ruanda Fahrt 2023

Tag 10

Am Samstag stand ein weiterer Abschied an. Es war Zeit sich von einem Teil unseres Teams zu verabschieden, aber auch von unserem temporären Zuhause Gisenyi. Lucas, Maike und Anna, das Team Ruanda 2017, blieben weiterhin bei unserer Partnerschule und besuchten in den folgenden Tagen alte Freunde.
Um 10:30 Uhr war es dann soweit. Der emotionale Abschied stand an. Mit „Time to say goodbye“ verabschiedeten wir uns, fast unter Tränen, von unseren geschätzten Freunden. Nach einer Stadtrundfahrt durch Gisenyi machten wir uns auf den Weg nach Kigali, zurück zum Anfang unserer Reise, könnte man sagen. Während dieser langen Fahrt blieb lediglich Zeit für eine kurze Essenspause, bevor es zum packenden Projekt von unserem Guide und Freund, Domi, ging.
Dort trat die beste Auswahl des Teams gegen die Frauen-Mannschaft von „Kimisagara Football for hope“ an. Vor dem Spiel überreichte Herr Hammann einen blauen und einen grünen Trikotsatz, Torwarthandschuhe, Schiedsrichtertrikots und zahlreiche Fußbälle. Das Spiel konnten wir schlussendlich für uns entscheiden obwohl der Platz voll mit großen Löchern war und das Spiel mit einem Eigentor in den letzten Minuten noch einmal spannend wurde:)
Nach diesem Spiel wurde dann noch ein Zwischenstopp im Hotel eingelegt, bevor es dann weiter zum großen, gemeinsamen Abendessen ging. Herr Hammann hatte das ausgewählte Restaurant als Überraschung für alle angekündigt.
Dieses Essen in der “German Butchery” markierte den Anfang des Endes unserer Reise und stimmte uns auf den am nächsten Tag bevorstehenden Rückflug ein. Außerdem teilten wir dieses heimische Erlebnis mit Philbert und seiner Familie als auch Salvatore, einem alten Freund des Teamchefs. Natürlich durften auch Emmanuel und Jean Baptiste hierbei nicht fehlen. Nach dem leckeren Essen ging es für uns zurück ins altbekannte Hotel, wo wir dann unsere maßgeschneiderten Kleider anprobierten. Trotz der späten Stunde und dem ermüdenden Fußballspiel, konnte man die Begeisterung in den Gesichtern unserer Gruppe sehen, denn die Kleider passten wie angegossen. So ging der letzte volle und wie immer wunderschöne Tag zu Ende.

Ruanda Fahrt 2023

Letzter Tag (Tag 11)

Unser letzter Tag in Ruanda brach an und es war erneut ein Tag voller unvergesslicher Momente, die uns für immer in Erinnerung bleiben werden. Wir entschieden uns, diesen besonderen Tag mit einem Besuch auf dem örtlichen Markt zu beginnen, gefolgt von Zeit mit unseren geliebten ruandischen Freunden (Jean Batiste, Emmanuel, Domi, Philbert, Manuela und ihrer Kusine Queen) .

Der Markt in Ruanda ist ein faszinierender Ort mit lebendigem Treiben und bunten Ständen. Wir alle nutzen die Gelegenheiten, um letzte Souvenirs zu kaufen. Dabei wurde mit hartnäckigem Handeln um den letzten Preis gefeilscht. Vor allem Frau Diep handelte gegen Ende für alle einen guten Kaffeepreis heraus.

Mit neuen Armbändern, Stoffen und Kleinigkeiten geschmückt, genossen wir ein köstliches Mittagessen im „La Galette“ mit unseren Freunden Dominique, Jean Batiste, Philbert, Emanuel, seiner Tochter Manuela und Nichte Queen.

Gemeinsam besuchten wir danach verschiedene Märkte und Handwerksbetriebe, um einzigartige Produkte zu erwerben, uns aber auch mit Snacks für die lange Heimreise auszurüsten. Dabei schmückten wir den Supermarkt mit FC Kaiserslautern Stickern, um unsere “Kultur” zu verbreiten:)
Anschließend schlenderten wir über den lokalen Kunstmarkt, auf dem die handgemachten Produkte nochmals das Gewicht unserer Koffer füllten.
In einer letzten gemeinsamen Runde ließen wir den Abend in der Bar unseres Hotels ausklingen. Diese Runde bot die Möglichkeit sich langsam von Emmanuel und Jean Batiste zu verabschieden.

Am Flughafen mussten wir nicht nur Emmanuel und Jean Baptiste, sondern auch dem Land „Good Bye oder besser Murabeho“ sagen. Höchst emotional und müde betraten wir den Flieger.

Ruanda hat uns mit seiner Gastfreundschaft und Schönheit verzaubert und der Abschiedstag wird immer ein besonderer Teil unserer Reise sein. Die Menschen, die wir getroffen haben, werden für immer in unserem Herzen bleiben, genau wie all die gemeinsamen Erlebnisse, die wir auf der Reise gesammelt haben.
MURAKOZE!